Kongenitale Tränenwegsstenose

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Allgemeines

  • kongenitale Tränenwegsstenose häufig im Rahmen einer kongenitalen Obstruktion des Ductus nasolacrimalis
    • normalerweise vollständige Kanalisierung des Ductus nasolacrimalis kurz nach der Geburt; bei ca 20% der Neugeborenen fehlende Öffnung der Hasnerschen Klappe
  • 95% der Stenosen verschwinden spontan innerhalb des ersten Lebensjahres

Differentialdiagnosen

  • Tränen durch kongenitales Glaukom

Therapie

  • Tränensackmassage nach unten: erhöht den hydrostatischen Druck und kann die membranöse Obstruktion rupturieren. Zeigefinger soll über den Canaliculus communis platziert werden, um einen Reflux durch die Tränenpünktchen zu verhindern, und anschliessend fest abwärts massiert werden.
  • Versuch mit Rhinosedin 0.05% (Nasen) Tropfen oder Nasivin 0.025% ins Auge 3x/d für 2 Wochen + lokale Antibiose (z.B. Spersapolymyxin AT 3x/d) bei Sekretbildung/Entzündung
  • Tränenwegsspülung und ggf. Sondierung in Vollnarkose
    • Abwarten bis Alter von ca. 12 Monaten, da hohe Spontanheilungsrate
    • bei fehlender Besserung ggf Wiederholung der Sondierung oder Einlage eines Silikonschlauches
    • Postoperativ Rhinosedin 0.05% NT 3x/d und Polyspectran AT oder Spersapolymyxin AT 3x/d beides ins Auge für 1 Woche nach Spülung, ggf. bis zu 3 Wochen nach Sondierung

Quellen

  • EyeWiki Nasolacrimal Duct Obstruction
  • AAO Disease Review
  • The Wills Eye Manual: Office and Emergency Room Diagnosis and Treatment of Eye Disease; Nika Bagheri MD, Brynn Wajda MD, et al; Lippincott Williams&Wilkins; 7. Auflage (2016)
  • Kanski’s Clinical Ophthalmology: A Systematic Approach; Jack J. Kanski MD, Brad Bowling MD; Saunders Ltd.; 8. Auflage (2015)